Oliver KönigBlogDas Prinzip der höchsten involvierten Führungskraft

Das Prinzip der höchsten involvierten Führungskraft

Dieses Prinzip habe ich von Christian Prior gelernt, es stammt aus der Klärungshilfe.

Die Klärungshilfe geht davon aus, dass in Konfliktsituationen nicht nur derjenige, der eine Anfrage an einen externen Berater stellt, in den Konflikt involviert ist.

Deshalb ist eine der ersten Fragen von mir – egal, ob ich mit einer Führungskraft oder der Personalabteilung spreche: „Wer über ihnen ist noch in diese Situation involviert?“

Sind weitere Personen betroffen und offen für ein Erstgespräch, so lasse ich mich weiter nach oben durchreichen, bis ich auf der Ebene der höchst involvierten Führungskraft angelangt bin.

Denn angenommen ich starte mit dem Anfragenden eine Auftragsklärung, wecke Hoffnungen zur Klärung und baue Vertrauen auf, dann verrenne ich mich gemeinsam mit demjenigen, der als Anfragender meist auch das größte Leid verspürt.

So ging es auch einer anfragenden Führungskraft, die einen Konflikt zwischen der eigenen Abteilung und einer Nachbarabteilung (auf die sie keinen Zugriff hatte) klären wollte. Zur weiter oben liegenden Führungskraft sollte kein Kontakt aufgebaut werden – derjenige hätte schon mehr Autorisation gehabt, um in beiden Abteilungen etwas zu verändern. Und die Vorstellung wäre gewesen, dass die Klärungsworkshops ohne Beteiligung der anfragenden Person stattfinden, denn der Konflikt liegt ja in den Abteilungen.

Ich habe abgelehnt in dieser Konstellation tätig zu werden.

Denn vertritt niemand mit Autorisation zur Veränderung die Schieflage, wenn die Karten auf den Tisch kommen, dann wird von vornherein nur geredet ohne Hoffnung auf Besserung. Eigentlich eine Verschlimmerung des Zustands.

Im Nachhinein habe ich mitbekommen, dass es einen Workshop gab. Das Ergebnis: Es wurden Argumente der Schieflage gesammelt, um auf die nächst höhere Führungskraft zuzugehen…

Ich melde mich gerne bei Ihnen.

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